Mediale Erinnerungsarbeit

Karina, Sara und Jacqueline suchen geeignete Punkte für QR-Codes, hier am Lyrikpfad

Am 25.3.2014 beteiligten sich drei Schülergruppen der KGS Kirchberg mit ihrer Lehrerin Frau Wendling an der aktiven Erinnerungsarbeit. Zwei Wochen vorher hatten sie sich in der Gedenkstätte KZ Osthofen bei Worms über die Möglichkeiten informieren lassen, die neue Medien bieten können.  

Eine Gruppe (Tom, Bastian, Leon) konzipierte die Orte und Inhalte für das Geo-Caching, einer modernen Schnitzeljagd mit modernen Medien.  Die Verstecke (Caches) werden im ganzen Dorf zu finden sein. Die dort versteckten kleinen Behälter werden Rätsel, Quizfragen, Koordinaten und  Informationen zur jüdischen Geschichte enthalten, die man mit GPS-Gerät oder internetfähigen Handys erschließen oder lösen kann.  

QR-Codes werden mittlerweile an vielen Gedenkstätten eingesetzt. QR heisst Quick Response - schnelle Antwort: Man hält sein internetfähiges Handy, Tablet oder I-Phone - versehen mit einer App - an den Code und erhält sofort eine kurze Erläuterung oder einen kurzen Film zu dem speziellen Thema, das auf der Website des Fördervereins abgelegt wurde.  So ist individuelles Informieren und Erinnern möglich. 

Die zweite Gruppe entdeckte unendlich vielfältige Möglichkeiten, das bestehende Angebot im Ort (Weg der Erinnerung, Lyrikpfad) zu ergänzen. So kamen Jacqueline, Sara und Karina auf die Idee, die einzelnen Stelen des Erinnerungsortes an der Ostseite der Synagoge mit QR-Codes zu bestücken, die die Biografien der 25 ermordeten Laufersweiler Juden enthalten.

Am Lyrikpfad wollen sie erläutern, warum jüdische Autorinnen und Autoren unter dem Verlust litten, nicht mehr in ihrer Muttersprache schreiben zu können und welche Schwierigkeiten sie hatten, nach dem Krieg ihre Karriere fortsetzen zu wollen. Karina, deren Muttersprache ukrainisch ist, sagt: "Das stelle ich mir schrecklich vor für einen Menschen, der von Wörtern leben möchte".  Bei der Tafel mit Gedichten von Else Lasker-Schüler wird ihre Verbindung zu dem aus Laufersweiler stammenden Bernhard Mayer ("Pelzmayer") thematisiert werden. 

Die dritte Gruppe (Carolin, Nico, Dominik, Johanna, Tanja) übte sich in der Zwischenzeit am Video-Schneideprogramm, das auf einem der PCs aufgespielt wurde. Die Aufnahmen machte die Gruppe während der Stolperstein-Verlegung in Rhaunen am 23.2.2014 inklusive  Interviews mit einem Rabbiner, dem Künstler Gunter Demnig und weiteren Zeugen der Verlegung. 

Mauerreste des alten Friedhofes - ein Platz für einen Cache?
Mit Handy und GPS auf jüdischen Spuren in Laufersweiler