Jugendaustausch
In den vergangenen 15 Jahren trat der Förderkreis Synagoge Laufersweiler immer wieder als Veranstalter von Bildungsreisen und Jugendbegegnungen auf. Der Förderkreis beabsichtigt damit den interkulturellen und interreligiösen Austausch zu fördern und somit – gemäß der Satzung - einen Beitrag zu Toleranz und Völkerverständigung zu leisten.
Fast jährlich finden Lehrfahrten nach Krakau mit den Realschulen Emmelshausen und Oberwesel statt, die durch den Förderkreis organisiert und begleitet werden. Das Programm umfasst einen Streifzug durch das jüdische Krakau, einen Besuch in dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, sowie die Begegnung mit der Emaillewarenfabrik Oskar Schindlers. Ausgehend von Schicksalen aus der Rhein-Hunsrück-Region werden Verbindungslinien gezogen zu dem Leben und Sterben in dem Lagerkomplex. Leider musste das Angebot durch den Ausbruch von Covid-19 vorübergehend eingestellt werden und kann hoffentlich in naher Zukunft wieder aufgenommen werden.
Darüber hinaus fanden in den vergangenen Jahren immer wieder Jugendbegegnungen mit Gruppen aus Israel (und Pälästina) statt. Diese entstanden in Kooperation mit Treffmobil des Evangelischen Kirchenkreises, der die Reisen mitorganisierte und -finanzierte. Immer wieder fanden Austausche auch unter musikalischen Vorzeichen statt: So initiierte und begleitete der Förderkreis die gemeinsame Tournee des Jugendchores „No Limits“ aus Kastellaun, einem israelischen Blockflötenorchester aus Kfar Saba (Israel) und dem palästinensischen Chor Magnificat aus Ost-Jerusalem.
Einen Höhepunkt dieser Begegnungen und das bisher umfangreichste Projekt bildete ein trilaterales Menschenrechtsprojekt mit israelischen, deutschen und palästinensischen Jugendlichen. Zu den Geldgebern, Unterstützern und Ratgebern zählten die Evangelische Kirche im Rheinland, der Evangelische Kirchenkreis Simmern-Trarbach, die Evangelische Jugend im Rheinland, der Evangelische Entwicklungsdienst, die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), der Kinder- und Jugendplan des Bundes, die Szech-Stiftung, Hubertus Lierow, der Rhein-Hunsrück-Kreis, die Stadt und Verbandsgemeinde Kastellaun, der Förderkreis Synagoge Laufersweiler und der Verein I Hope (Hoffnung für Palästina).
Die Treffen erfolgten sowohl in Deutschland, Israel als auch in Palästina, wo sich die Jugendlichen gegenseitig besuchten und wichtige Einblicke in das religiöse, kulturelle und politische Leben der jeweils anderen gewinnen konnten. Unter dem provokanten Titel „Frauen an den Kochtopf und Männer in den Krieg?“ untersuchten die Teilnehmenden typische Geschlechterrollen in den drei Kulturkreisen und stellten die Frage nach historischer Entwicklung und gesellschaftlicher Gerechtigkeit. Die Ergebnisse hielten sie in kurzen Essays und Berichten in deutscher, englischer, arabischer und hebräischer Sprache fest, die in einem Magazin veröffentlicht wurden und im Internet (unter www.equaltimes-magazine.com) eingesehen werden können. Der Austausch sorgte wegen seiner politischen Dimension für großes Aufsehen.
Gerne unterstützen wir Schulen oder Vereine bei der Programmentwicklung weiterer Bildungsreisen oder Jugendbegegnungen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf und wir beraten Sie bei dem weiteren Vorgehen.