Veranstaltungen
Leider müssen/mussten die folgenden Veranstaltungen aufgrund der Bestimmungen zur Eindämmung von Covid-19 abgesagt werden. Wir beabsichtigen diese, sofern möglich, im weiteren Verlauf des Jahres nachzuholen.
24. November 2020: Was ist Antisemitismus? - Ein Definitionsversuch


In der ehemaligen Synagoge Laufersweiler (von links): Karl-Gerhard Halstein, Maria Jekeli-Halstein, Maria Finnemann, Inge Kölle, Margit Kuhnle. Foto: Gunda Hoyler

3. November 2019: Ausstellungseröffnung "Erwachet aus dem langen Schlafe..."
Von Werner Dupuis, aus der Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 5. November 2019
Museum zeigt jüdisches Leben auf dem Land
Nachfahren Hunsrücker Juden kommen aus Israel zur Vernissage nach Simmern
15. Januar 2019: "Back to the Fatherland"
Von Gisela Wagner, aus der Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 18. Januar 2019
Filmabend rückt Opfer und Täter in den Blick
Pro-Winzkino zeigt „Back to the Fatherland" - Begegnung der Gegensätze
25. November 2018: Musikalische Lesung
Von Gisela Wagner, aus der Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 29. November 2018
Jüdischen Lyrikern eine Stimme gegeben
Lesung mit Musik in der Synagoge Laufersweiler erinnert an das Wirken
von fünf Dichtern
2. September 2018: "Storytelling" - Europäischer Tag der Jüdischen Kultur
Synagoge Laufersweiler, Kirchgasse 6, 55487 Laufersweiler
Der Europäische Tag der Jüdischen Kultur wurde vor 19 Jahren in Frankreich ins Leben gerufen und findet seitdem an jedem ersten Sonntag im September statt. Das Interesse an der Initiative wächst, sodass im vergangenen Jahr Organisationen aus über 30 europäischen Ländern teilnahmen. Auch Deutschland ist seit einigen Jahren Teil des Aktionstages, der die unterschiedlichsten Angebote bereithält, die von Führungen, über Ausstellungen und Lesungen bis hin zu Konzerten reichen. Verbunden sind alle durch ein gemeinsames Anliegen: Während das Judentum in den Medien fast ausschließlich in Zusammenhang mit Antisemitismus in Erscheinung tritt, bleiben Einblicke in die Kultur und den religiösen Alltag eher selten.
Die Initiative, die sowohl von jüdischen als auch nicht-jüdischen Einrichtungen unterstützt wird, bietet hingegen die Möglichkeit, das europäische Judentum mit seinen Traditionen und Bräuchen in Vergangenheit und Gegenwart besser kennenzulernen. Um jeweils unterschiedliche Perspektiven zu gewähren, ist jeder Tag der Jüdischen Kultur mit einem anderen Motto versehen. In diesem Jahr wird der Tag unter dem Thema „Storytelling“ stattfinden. Mündliche Erzählungen bildeten von jeher eine wichtige Komponente für den Bestand und die Entwicklung des Judentums in der Diaspora: Biblische Überlieferungen, Familienerinnerungen, Migrationsgeschichten. Durch Erinnernde Erzählungen wird ein sehr persönlicher Zugang zu einem privaten Judentum ermöglicht.
„Zusammen haben wir dann immer Streifzüge durch die Natur unternommen. Und es gab auch eine Badeanstalt. Und wir Kinder sind oft zum Waldbeeren- oder Heidelbeerenpflücken gegangen. Meine Familie betrieb eine Matzenbäckerei. Vor dem Pascha-Fest hatten wir immer einen Rabbi als Mitbewohner in unserem Haus, und dann mussten wir – zusätzlich zu allen anderen Regeln – auch noch sämtliche jüdischen Vorschriften beachten“ erzählt Heinz Joseph aus Laufersweiler aus seinen Kindheitserinnerungen. Die Geschichte des jungen Heinz ist nur eine von vielen Erzählungen, der Besucher am Europäischen Tag der jüdischen Kultur in der ehemaligen Synagoge Laufersweiler auf die Spur gehen können.
Zum ersten Mal wird in diesem Jahr auch Laufersweiler Teil der europaweit vernetzten Veranstaltung sein. Die ehemalige Synagoge ist eine der wenigen erhaltenen Synagogenbauten der Region, die auch heute als solche erkennbar ist und als Lern- und Erinnerungsort genutzt wird. Neben den jüdischen Friedhöfen ist diese eine der seltenen Zeugnisse des Landjudentums der Hunsrückregion und verweist auf die lange jüdische Tradition entlang des Rheines. Bereits seit 1700 siedelten sich vereinzelte Familien auf dem Land an und integrierten sich in das dörfliche soziale und wirtschaftliche Leben. Von diesem Leben erzählen zahlreiche Geschichten, die in den vergangenen Jahrzehnten erforscht wurden und heute in der Synagoge in Laufersweiler zugänglich sind.
Mit dem diesjährigen Thema „Storytelling“ kann daher nahtlos an bisherige Bemühungen angeknüpft werden, biografische Erzählungen und Erinnerungen in den Fokus der Erinnerungsarbeit zu rücken. Mit Hilfe von gesammelten Geschichten und Gegenständen gelingt es, einen Blick auf jüdisches Leben im Hunsrück zu werfen, das mit der Zerstörung durch den Nationalsozialismus für immer verschwunden ist. Dazu gehören das Schulzeugnis von Heinz Joseph oder ein Seesack der US-Army, mit dem Richard Hirsch nach der Befreiung der Konzentrationslager in seine Heimatstadt Kastellaun zurückkehrt. In dem Gedicht „Ä Kind steht am Zaun“ reflektiert Paula Petry den Ausschluss ihrer besten Freundin Ilse Goldberg aus dem öffentlichen Leben.
Am 2. September wird die ehemalige Synagoge in Laufersweiler von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein und für alle interessierten Besucher ein facettenreiches Programm bereithalten. Um 14 und 16 Uhr gewährt eine musikalische Lesung mit ausgewählten Geschichten Einblicke in die jüdische Kultur und persönliche Schicksale. Darüber hinaus kann der Gedenkort mit seinen Spuren und Lebensberichten, die als kleine Begegnungsstationen aufbereitet sind, selbstständig erkundet werden.
Jüdisch-christliche Belegschaft der Matzenbäckerei Joseph in der Kirchgasse Laufersweiler (1929)
16. März 2018, 19:00 Uhr: Musik in der Synagoge
Von Werner Dupius, aus der Rhein-Hunsrück-Zeitung vom 21. März 2018
Junge Musiker begeistern Publikum
Anspruchsvolles Konzert der Villa Musica in ehemaliger Synagoge von Laufersweiler
Shira Majoni, geboren 1989 und aufgewachsen in Israel, erhielt ihren ersten Violinunterricht am Jerusalem Music Centre. Derzeit befindet sie sich im Diplom-Studiengang bei Barenboim in Berlin. Genauso wie Charlotte Chahuneau ist sie Preisträgerin verschiedener namhafter Wettbewerbe und gehört ebenfalls zum Ensemble des West-Eastern Divan Orchestra von Daniel Barenboim. Mit lang anhaltendem Beifall bedankte sich das Publikum in Laufersweiler bei den Künstlerinnen für ein grandioses Konzert.
28. Januar 2018, 16:00 Uhr: "Jedes Wort hab ich vergoldet …“ – Das faszinierende Leben der Else Lasker-Schüler
Ein Gedenkvortrag von Dr. Petra Urban zum zentralen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus
Synagoge Laufersweiler, Kirchgasse 6, 55487 Laufersweiler
Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert die Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Petra Urban am 28.Januar 2018, um 16.00 Uhr, in der Synagoge in Laufersweiler, Kirchgasse 6, an das faszinierende Leben der Else Lasker-Schüler. Die Dichterin mit dem „blau blühenden Herzen“, die als Jüdin aus Deutschland fliehen muss, hat ihr Schicksal der Vertreibung und der Fremdheit im eigenen Land eindringlich formuliert. Aber auch für das Glück und vor allem für die Liebe, die in ihrem abenteuerlichen Leben nicht immer glücklich war, findet sie beschwörende Worte.
Petra Urban lässt Gedichte und Biografisches zu einer klangvollen Einheit, einem buntgewebten Textteppich, verschmelzen. So verleiht sie der Dichterin Leben, lässt das Publikum an Ängsten und Einsamkeit, an Vertreibung und Hoffnungslosigkeit, aber auch an leidenschaftlicher Liebe und Sehnsucht teilhaben.