5. Die Synagoge - Der lange und beschwerliche Weg zu einer eigenen Synagoge
Als sich im späten 17. Jh. jüdische Familien in Gemünden niederließen, galt wohl die erste Sorge der Herstellung eines Begräbnisplatzes. Wenn auch der jüdische Lehrer Salomon im Jahre 1860 in seiner verschwundenen Chronik davon schrieb, dass die jüdische Gemeinde mindestens 300 Jahre alt sein müsse, so gibt es dafür und auch für eine frühere hochmittelalterliche Ansiedlung bisher keine Belege. Er nimmt an, dass Juden aus dem Elsaß eingewandert seien, „um hier Schutz gegen die fanatischen Verfolgungen zu finden“. Er beschreibt den am Schlossabhang gelegenen „Gottesacker der Israeliten“ als schwer zugänglich und dass der Simmerbach die Reste des alten Friedhofes „weggespült“ habe.[1] In zweiter Linie war erst die Einrichtung eines Betsaales oder die Errichtung einer Synagoge erforderlich. Wahrscheinlich ist auch das Vorhandensein eines Ritualbades (Mikwe) im Keller.