Tagung "Erinnerung an das Landjudentum - aber wie?" vom 8. bis 10. September 2023 in Simmern
Liebe Akteurinnen und Akteure der Erinnerungsarbeit für jüdisches Leben,
wir möchten Sie herzlich einladen zur Tagung "Erinnerung an das Landjudentum - aber wie?" vom 8. bis 10. September 2023 im Neuen Schloss in Simmern. Die Veranstaltung ist der Netzwerkarbeit gewidmet und wird gemeinsam organisiert vom Förderkreis Synagoge Laufersweiler und der Initiative "Widen the Circle" (USA/Dtl.).
Bewusst möchten wir als Veranstalter die Erinnerung an deutsch-jüdisches Leben auf dem Land in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung rücken - ein Aspekt, der in der Geschichtsforschung lange vernachlässigt wurde. Kleinen, lokalen Erinnerungsinitiativ
en und lokalhistorischen Publikationen ist es zu verdanken, das in den vergangenen Jahrzehnten etwas Licht auf jene Lebensform geworfen wurde. Diese unzähligen Initiativen lokaler Erinnerungsabeit leisten auf kleiner Ebene ganz konkret Bildungsarbeit und tragen wesentlich zur Aufarbeitung deutscher Geschichte bei. Ihnen einen Raum zum Austausch zu ermöglichen und somit Bemühungen weiter zu bekräftigen, ist Zielsetzung der Tagung.
Eröffnung mit einem "Musikalischen Stolperstein" am Freitagabend: Irith Gabriely und Peter Przystaniak (Foto) präsentieren von ihnen rekonstruierte Tanzstücke der Musikerfamilie Baum. Autorin Leona Riemann liest ihre Erzählung "Wann kommt Herr Baum?", mit der sie den Blick auf die Lebenswelt und das Schicksal der jüdischen Familie aus Bruschied richtet.
In Vorträgen und Workshops wird die Bedeutung von jüdischem Leben in ländlichen Regionen in der Vergangenheit und Gegenwart aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Teilnehmer*innen soll dadurch die Möglichkeit zum Dialog gegeben werden, der neue Impulse für die eigene Arbeit eröffnet. Durch den Besuch der ehemaligen Synagoge Laufersweiler lernen die Teilnehmer*innen einen Ort lebendiger Erinnerungskultur kennen, in kleineren praxisorientierten Workshops werden spezifischere Beispiele zu Erinnerungsformen an das Judentum auf dem Land gezeigt. Ergänzt durch kulturelle Programmpunkte soll eine allgemeine Sichtbarkeit für das Thema geschaffen und dieses für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden. Wir freuen uns sehr auf ein vielfältiges Programm mit Vorträgen, Lesungen und Workshops:
- Vortrag von Monika Grübel (M.A.) vom Landesverband Rheinland zum Landjudentum
- Besuch der ehemaligen Synagoge Laufersweiler mit Schreibworkshop mit Carolin Manns und Rundgang durch den Ort Laufersweiler
- Musiklesung über die Familie Baum mit dem Musik-Duo Irith Gabriely und Peter Przystaniak sowie Autorin Leona Riemann
- Lesung und Gespräch zum Landjudentum heute mit Lyriker und Journalist Andreas Berg
- Workshops und Kennenlernen von Erinnerungsprojekten im ländlichen Raum
Foto links: Andreas Berg, ehemaliger Kulturredakteur des SWR, liest im Pro-Winzkino (Raum 9) aus seinem Buch „Sommer 1934 – oder wie der Führer mir meine erste Liebe ausspannte“ und steht anschließend für ein Gespräch über das heutige Judentum in Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Foto rechts: Beim Schreib-Workshop in der ehemaligen Synagoge Laufersweiler besteht die Möglichkeit, kreatives Schreiben als Erinnerungspraxis kennenzulernen und auszuprobieren.
Sollten Sie Interesse haben an der Tagung teilzunehmen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos. Selbstverständlich ist es möglich auch nur an einzelnen Programmpunkten teilzunehmen, Abendveranstaltungen (Musiklesung mit Irith Gabriely und Peter Przystaniak, Lesung mit Andreas Berg) sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Um die weitere Planung zu erleichtern, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung. Gerne helfen wir auch dabei, Übernachtungsmöglichkeiten in Simmern sowie An- und Abreise zu organisieren.
Weitere Informationen zum Programm, zur Anmeldung und zur Reisevorbereitung finden Sie hier.
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