Endlich als Erinnerungsstätte anerkennen!
Seit der Gründung des Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrums im Jahre 2014 versucht der Förderkreis auf vielen politischen Ebenen seine Arbeit in Laufersweiler durch das Land Rheinland-Pfalz und hier insbesondere durch die Landeszentrale für politische Bildung als offizielle Erinnerungsstätte anerkennen bzw. unterstützen zu lassen.
Die vielfältige Arbeit des Forst-Mayer-Zentrums wird immer wieder gelobt wegen seiner aktuellen Bezüge, seiner Hilfe bei Familienforschung und seinem ständigen Einsatz gegen Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Gästebücher sprechen dafür eine deutliche Sprache!
Durch den Einsatz von QR-Codes beim künstlerischen Erinnerungsort "Gelebtes Leben - geraubtes Leben", beim Weg der Erinnerung und beim Pfad der jüdischen Lyrik können Besucher des Ortes und Wanderer auf den Traumschleifen bzw. des Saar-Hunsrück-Steiges Erinnerungskultur kennenlernen. So gehen Tausende an diesen Stationen vorbei und können sich über das jüdische Leben in einer Landgemeinde informieren. Das Leben der jüdischen Minderheit in der christlichen Mehrheitsgesellschaft steht hier im Vordergrund und kann als Orientierung für die Gegenwart und Zukunft dienen.
Im Jahre 2018 waren besonders viele Familien aus den USA, Südamerika, Südafrika, Australien und Israel im Besucherzentrum. Sie waren alle auf der Suche nach ihren Wurzeln, die allesamt im Hunsrück liegen. Wer geglaubt hatte, das Interesse der Holocaust-Nachfolgegenerationen auf beiden Seiten würde nachlassen - "Damit muss doch endlich mal Schluss sein" - muss sich eines Anderen belehren lassen. Auch das Interesse deutscher Jugendgruppen steigt seit dem letzten Jahr sprunghaft an. Vielleicht spüren viele, dass unsere Demokratie bedroht ist vor allem von rechtsradikalem Gedankengut, das in vielen Bereichen auf der verbrecherischen Ideologie des Nationalsozialismus beruht und sich in vielen Köpfen festsetzt.
Das Zentrum hat bisher ehrenamtlich seine großartige und vielfältige Arbeit geleistet, dafür Spenden aus aller Welt erhalten oder Gelder für spezielle Projekte eingeworben. Vor allem die Evangelische Kirche im Rheinland hat die wichtige regionale Funktion des Forst-Mayer-Zentrums erkannt und es so ermöglicht, dass wir zum erstenmal eine halbe Stelle einrichten konnten. Carolin Manns, Diplom-Pädagogin aus Koblenz hat ihre Stelle seit Anfang August 2017 mehr als ausgefüllt, Besuchergruppen und vor allem zwei Publikationen betreut, die ihresgleichen suchen (Siehe Publikationen/Bücher). Leider fehlt ab Februar 2019 das Geld, um sie weiter zu beschäftigen.
Für ihr bisheriges Wirken sagt der Förderkreis herzlichen Dank.
Das Zentrum hat sich für drei weitere Projekte beworben, deren Bezuschussung aber noch nicht gesichert ist. Viele Briefe wurden an die im Landtag vertrenen Parteien gesandt, doch bisher sind alle Bemühungen im Sande verlaufen.
Der Landtag hat im April 2018 beschlossen, die bisherige Erinnerungsarbeit auszuweiten. Ob wir von den im Haushalt bereit gestellten Geldern einen kleinen Teil abbekommen, ist noch nicht gesichert. Politische Absichtserklärungen und die Umsetzung in praktische Erinnerungsarbeit klaffen doch sehr weit auseinander.
Hoffen wir auf die nächsten Gespräche und vor allem auf Erfolge.