Besuch Bürgerbeauftragter Dieter Burgard
Erläuterungen zum Besuch des scheidenden Bürgerbeauftragten und Antisemitismusbeauftragten (ab Mai 2018) Dieter Burgard am Montag: 26. März 2018 – 15.30 Uhr in der Synagoge in Laufersweiler
Anwesende: Dieter Burgard, Christof Pies, Dieter Ney, Marcel Griesang, Gisela Wagner, Carolin Manns, Jonathan Weiss,
Der scheidende Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Dieter Burgard, war schon des Öfteren in der Synagoge in Laufersweiler zu Gast und hat sich für die Belange des Förderkreises Synagoge Laufersweiler interessiert. Ab Mai dieses Jahres ist er von der rheinland-pfälzischen Landesregierung zum ersten Antisemitismusbeauftragten ernannt worden. Die neu geschaffene Beauftragtenstelle ist ein Ehrenamt, das an die Staatskanzlei angegliedert ist. Auf Einladung des Vorsitzenden des Förderkreises Synagoge Laufersweiler, Christof Pies, machte Burgard nun erneut einen Abstecher nach Laufersweiler und traf sich dort mit Vorstandsmitgliedern des Förderkreises. Christof Pies stellte dem Gast in Anbetracht der neuen Tätigkeit, die Ziele des Forst-Mayer-Begegnungszentrums, das in der Synagoge angesiedelt ist, vor. Pies machte deutlich, dass man die Synagoge in Laufersweiler nicht nur als Erinnerungsort versteht, sondern, dass man sich hier um das Leben kümmert. Das Judentum sei mehr als KZ und Tod.
Dieter Burgard berichtete, dass er für sein neues Amt drei Säulen erarbeitet habe. So wolle er die bisher erworbenen guten Kontakte nutzen und dafür sorgen, dass alle Anlaufstellen sich untereinander vernetzen, um Antisemitismus erst gar nicht aufkommen zu lassen. Seine Ziele sind Prävention und Dialog. Er möchte für die Sicherheit jedes einzelnen jüdischen Bürgers aber auch der jüdischen Gemeinden Sorge tragen. Die Entwicklung des jüdischen Lebens fördern und das Kennenlernen des Judentums durch Begegnungen und durch Trialog (jüdisch-christlich-islamischer Dialog) voranbringen. Er möchte Aufklärungs- und Informationsarbeit leisten.
Dieter Ney vom Forst-Mayer-Begegnungszentrum machte deutlich, dass genau diese Ziele auch vom Förderkreis seit Jahren forciert werden. Seit August 2017 beschäftigt der Förderkreis aus Spendenmitteln eine pädagogische Fachkraft in Teilzeit um sich genau dieser Thematik noch mehr widmen zu können. In diesem Zusammenhang stellte Carolin Manns kurz ihre Arbeit vor.
Ney machte den Vorschlag die Arbeit des neuen Antisemitismusbeauftragten und dem Forst-Mayer-Begegnungszentrum zu koordinieren. Er merkte an, dass viele Schulklassen die Synagoge in Laufersweiler besuchen, nach seiner Meinung müsse die Beschäftigung mit diesem Thema zum Pflichtteil jeder Schulklasse gehören.
Marcel Griesang wies darauf hin, dass die bisherigen Gedenkstätten in Hadamar, Hinzert und Osthofen eher negativ beladen sind. In Laufersweiler lerne man dagegen auch die jüdische Kultur kennen.
Dieter Ney machte noch einmal deutlich, dass in der Synagoge in Laufersweiler Bildungsarbeit eine große Rolle spielt und Christof Pies gab zu bedenken, dass man Juden nicht nur auf ihre Opferrolle reduzieren dürfe.
Christof Pies gab zu bedenken, dass mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Förderkreises allerdings kein größeres Arbeitspensum, als dies zurzeit schon gegeben ist, zu bewältigen sei, man stoße schon jetzt teilweise an Grenzen und die Stelle der pädagogischen Fachkraft sei leider nur auf ein Jahr begrenzt. Er bat deshalb Dieter Burgard zu überlegen, ob er eine Möglichkeit sehe, eine ständige Stelle mitzufinanzieren.
Dieter Burgard sieht zum jetzigen Zeitpunkt dafür allerdings keine Möglichkeit. Er schlug eine Zusammenarbeit mit der Bildungsstätte Bad Sobernheim vor.
Zur Information:
Freizeit- und Bildungsstätte in Bad Sobernheim
Die Freizeit- und Bildungsstätte in Bad Sobernheim ist ein begehrter Veranstaltungsort für das vielfältige Programm der ZWST. Durch stetige Erweiterung und Modernisierung bietet diese Einrichtung die geeigneten Voraussetzungen für die Durchführung von Ferienfreizeiten, Seminaren, Projekten und besonderen Events. Das Haus ist als jüdischer Treffpunkt in Rheinland-Pfalz eine bekannte und beliebte Adresse für alle Generationen, um sich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und soziale Netzwerke zu bilden. Es stellt zugewanderten Mitgliedern jüdischer Gemeinden ein vielfältiges Angebot zur Verfügung und unterstützt ihre Integration.
Dieter Burgard sagte zu, sich mit der Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz, Stefanie Hubig, in Verbindung zu setzen, und mit ihr einen Termin für Laufersweiler zu vereinbaren.
gez. Gisela Wagner
(Schriftführerin)