Zum Tode von Hilde Weirich

Zum Tode von Hilde Weirich (1931-2022)


 „Nicht tot ist, wer im Herzen der Seinen fortlebt“ (Jüdisches Sprichwort)

Hilde Weirich (rechts) im Gespräch mit Gisela Wagner bei der Päsentation des Gedenksteins in Stipshausen (2019)

Foto: Hermann Mosel

 

 

Im Februar 2022 verstarb Hilde Weirich, im Jahre 1989 Gründungsmitglied des Förderkreises Synagoge Laufersweiler. Schon früh hat sie sich auch wegen ihrer eigenen Lebensgeschichte der Erforschung des lokalen jüdischen Lebens verschrieben und als Autodidaktin große Lücken in der regionalen Geschichtsschreibung geschlossen. Sie gehörte zu den eifrigsten ForscherInnen unseres Vereins, verbrachte Wochen in Archiven, publizierte akribisch recherchierte Bücher, Broschüren und Artikel zu regionalgeschichtlichen Themen. Dank ihres unermüdlichen Eifers besitzen z.B. Hottenbach, Rhaunen, Stipshausen oder Thalfang grundlegende Erkenntnisse zur Ortsgeschichte. Das umfangreiche Werk mit Marie-Luise Conen über die jüdischen Familien an der Mittelmosel ist ein Standardwerk für RegionalforscherInnen geworden. Ihre Skizze (2001) über die Hunsrücker Pfarrerbruderschaft 1933 – 1940 hat die lange verdrängte Geschichte der Bekenntnispfarrer Hermann Lutze, Paul Schneider und Heinz Berkemann ans Tageslicht geholt.

Viele Gemeinden konnten basierend auf ihren Recherchen Stolpersteine verlegen. Ich konnte sie noch wenige Wochen vor ihrem Tod zu ihrem 90. Geburtstag am 7.12.2021 besuchen und gratulieren. Trotz ihrer Krankheit blickte sie geistig rege und optimistisch in die Zukunft und wollte möglichst lange in ihrem großen Haus - einer früheren Wirtschaft - in dem kleinen Dorf Fronhofen bei Kleinich verbringen.

Wir trauern mit ihrer Tochter um einen besonderen und besonnenen Mitmenschen.

Der Förderkreis Synagoge Laufersweiler hat eines seiner treuesten Mitglieder verloren. Ihre Forschungsergebnisse hat sie dem Archiv des Studienzentrums übergeben. Diese dienen auch in Zukunft als Grundlage für die notwendige Erinnerungsarbeit und werden Hilde Weirich in ihrer Arbeit weiterleben lassen.

Christof Pies