Gemünden Friedhof Gesamtansicht
Jüdische Friedhöfe – vielerorts die einzigen Zeugnisse jüdischen Lebens
Jüdische Friedhöfe Zeugen der Geschichte

Neuer Jüdischer Friedhof „Am Rothsberg“, Aufnahme 10.1.2025)

Wegen der Bedeutung jüdischer Friedhöfe für die lokale und überregionale Geschichte wird im Folgenden ausführlich auf die religiöse Bedeutung der Begräbniskultur eingegangen. Die über 400 Friedhöfe alleine in Rheinland-Pfalz zeugen von der Bedeutung des Judentums in unserer Region. Gerade die beiden Friedhöfe in Gemünden sind beispielhaft für die Entwicklung der Friedhofskultur in unserem Raum, aber auch dafür, wie mit den vielerorts einzigen materiellen Überresten jüdischer Kultur umgegangen wird. 

1. Der Jüdische Friedhof – Ort des Lebens
2. Tod und Bestattung im Judentum
3. „Haus des Lebens“ - Die Anlage des Friedhofes
4.a. Formen des jüdischen Grabmals
4.b. Ornamente und Symbole des jüdischen Grabmals
5. „Eingebunden in das Bündel des Lebens“ - Jüdische Grabinschriften
6. Geschichte der jüdischen Friedhöfe
Praktische Hinweise für den Besuch der Friedhöfe im Rhein-Hunsrück-Kreis:

Weitere Informationen zur Lage und Geschichte des Friedhofes Gemünden finden Sie in diesem Artikel.

Neben Friedhöfen sind auch die Synagogen zentrale Stätten des jüdischen Lebens erfahren Sie hier mehr über die Synagoge der jüdischen Gemeinde Gemündens.

[1]  Mit Rabbinen bezeichnet man die berühmten Gesetzesgelehrten, die den Talmud und andere richtungsweisende Werke geschaffen haben, ansonsten spricht man von Rabbinern.

[2]  Vgl. „Ein edler Stein sei sein Baldachin...“ Jüdische Friedhöfe in Rheinland – Pfalz, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland – Pfalz (Mainz 1996) S.9.

[3]  „Ein edler Stein sei sein Baldachin...“, S. 16. Halacha: Das gesamte „gesetzliche“ System des Judentums.

[4]  Adolf Diamant, Geschändete jüdische Friedhöfe in Deutschland 1945 bis 1999 (Potsdam 2000). Vergleicht man seine Zahlen für den Rhein – Hunsrück – Kreis mit den tatsächlichen Schändungen, so liegt die Dunkelziffer bei über 60%. 

[5]  Alfred Udo Theobald, Der jüdische Friedhof. Zeuge der Geschichte – Zeugnis der Kultur (Karlsruhe 1984) S. 57.

[6]  Klaus Arlt u.a., Zeugnisse jüdischer Kultur. Erinnerungsstätten in Mecklenburg – Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen – Anhalt, Sachsen und Thüringen (Berlin 1992) S. 12.

[7]  „Ein edler Stein sei sein Baldachin...“, S. 29.

[8]   Statut für die Synagogengemeinde zu Castellaun 1899, S. 18f. Stadtarchiv Kastellaun, 373/1. Der alte Friedhof in Gemünden wurde 1819 zwangsweise gegen den Widerstand der jüdischen Gemeinde geschlossen.

[9]   „Ein edler Stein sei sein Baldachin...“, S. 30.

[10]  (So Nachforschungen von Firmlingen in Rheinböllen. Veröffentlicht unter: http://www. home.rhein-zeitung.de/~hoehn/juden/abschnitt3.htm. Von anderen Orten sind diese Bräuche nicht überliefert.)

[11] Vgl. Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach, Bd. 28, 1995, S. 413. Privatkorrespondenz von Frau D. Spormann mit Frau Elisheva Eisenkrämer, Israel. 

[12]  Michael Brocke/Christiane Müller, Haus des Lebens. Jüdische Friedhöfe in Deutschland (Leipzig 2001) S. 18. Geschichten einer Ausstellung, S. 97.

[13]  Sefarad, biblische Länderbezeichnung, die später mit Spanien identifiziert wurde. Mit sefardisch bezeichnet man die jüdische Tradition, die bis zur Vertreibung der Juden 1492 dort existierte.

      Aschkenas: Rabbinische Bezeichnung für Mitteleuropa/Deutschland. Die Juden aus Aschkenas gründeten seit dem 13. Jahrhundert auch Gemeinden in Osteuropa, so dass damit die gesamte mittel- und  osteuropäische Tradition bezeichnet wird.

[14]   Das Folgende nach „Ein edler Stein sei sein Baldachin...“, S. 43 – 46.

[15]   K. Arlt, Zeugnisse jüdischer Kultur,  S. 10.

[16]   Jüdisches Lexikon, begr. v. Herlitz und Kirchner (Berlin 1927) Bd. II, S. 669.

[17]   F. W. Bredt, Die jüdischen Friedhöfe, in: Adolf Kober, Zur Geschichte und Kultur der Juden im Rheinland, S. 209f. 

[18]   Grebel Alexander, Geschichte der Stadt St. Goar (St. Goar 1848) S. 411ff. 

[19]   Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Best. 240, Nr. 875 – Testament des Dr. Emanuel Israel. 

[20]   K. Arlt, Zeugnisse jüdischer Kultur, S. 10.

[21]   Zur Geschichte der Familie Gerson: D. Spormann, Wie der Name Gerson in der Familie blieb, in: Beiträge zur jüdischen Geschichte in Rheinland – Pfalz, 2. Jahrgang, 1992, Heft Nr. 3,  S. 31- 36

[22]  „Ein edler Stein sei sein Baldachin...“,  S. 79.

[23]  „Ein edler Stein sei sein Baldachin...",  S. 81.

[24]  Stadtarchiv Kastellaun, 361/1.

[25]  Wie skurril die Argumentation bisweilen ist, belegt folgende Aussage: „Der Friedhof wird nur deshalb geschändet, weil Sie sich mit der Geschichte der Juden beschäftigen“.

[26]  Z. T. nach M. Brocke/Chr. Müller, Haus des Lebens, S. 103. 

 

In der Gemara findet sich hierzu beispielsweise das Konzept, das die Seeschlange Leviathan beim Banquet der seeligen als Speise von Gott gegeben wird. (Vgl. Bava Batra 74b https://www.sefaria.org/Bava_Batra.74b.6?lang=bi&with=all&lang2=en ).