
1850 wurde erstmals eine Betstube in einer Privatwohnung in Rachtig erwähnt. Bis zur Trennung in 1853 (aufgrund steigender Mitgliederzahlen der Gemeinden) besuchten die Juden aus Rachtig, Zeltingen, Lösnich und Ürzig die Synagoge in Zeltingen.
1862 erhielten die Rachtiger Juden die Genehmigung zum Bau einer neuen Synagoge. 1886 ist in einem Dokument zu einer Goldenen Hochzeit erstmalig von "der festlich geschmückten Synagoge zu Rachtig" die Rede, wobei es sich vermutlich um den Neubau handelt.
Während des Novemberpogroms 1938 wurde die Synagoge von SA-Männern demoliert, ein gelegter Brandsatz entzündete sich jedoch nicht. Unmittelbar nach dem Pogrom wurde die Synagoge verkauft und ab 1938 als Lagerraum genutzt.
In den 1950er Jahren riss der Eigentümer das Gebäude ab und errichtete an selber Stelle ein Wohnhaus.
Fotonachweis: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Synagogen Rheinland-Pfalz - Saarland (Mainz 2005) S. 413.