Synagoge Idar-Oberstein
Synagoge Idar-Oberstein

1780 wurde in Oberstein erstmals eine Synagoge erwähnt, sie wurde von den Juden aus Oberstein, Idar und Nahbollenbach besucht. Dieser Betsaal, wie auch sein Nachfolger im ehemaligen Gerbhaus, wurden für die wachsende jüdische Gemeinde allmählich zu klein.

1876 entstand ein repräsentativer Synagogenneubau in der Austraße. 1926/27 wurde das Gebäude umfassend renoviert.

Am Morgen des 10. November drangen SA- und NSKK-Trupps in die Synagoge ein, zerschlugen die Inneneinrichtung mit Äxten, entwendeten zahlreiche Schriftstücke und setzten die Einrichtung in Brand. Da die Gefahr bestand, dass das Feuer auf die Nachbarhäuser übergreifen würde, schritt die Feuerwehr schließlich ein. Im März 1940 erwarb die Stadt das Gebäude und renovierte es teilweise, um es als Luftschutzschule einzurichten.

1950 wurde das Gebäude im Rahmen des Restitutionsverfahrens an die jüdische Gemeinde Bad Kreuznach-Birkenfeld übereignet, die es 1952 an einen Schmuckfabrikanten weiterverkaufte. 1972 wurden die Mauern der ehemaligen Synagoge großenteils abgebaut und an selber Stelle ein Neubau errichtet.

Fotonachweis: Ausschnitt aus einer Ortsansicht vor 1938. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Synagogen Rheinland-Pfalz-Saarland (Mainz 2005) S. 193; Alemannia Judaica