Puppentheater

1. Februar 2025

Was wäre, wenn…?

Puppentheaterstück über ein fiktives Dorf während der Reichspogromereignisse 1938

Herbst 1938: Der kleine Ludwig beobachtet, wie eine Gruppe von braun uniformierten Männern Möbel und Inventar aus einem Haus werfen und zerstören. Er versucht Hilfe für die verängstigte Familie Salomon zu organisieren, doch Menschlichkeit und Mitgefühl sind nur noch bei wenigen vorhanden: Wie verhalten sich Metzger, Pfarrer, Schreiner oder Arzt angesichts dieser barbarischen „Judenaktion“ der Reichspogromnacht? Folgen alle nur dem „Oberbestimmer“ und vergessen ihre früheren Nachbarn?

Das Puppenstück basiert auf den Erzählungen eines Zeitzeugen, der die Zerstörung der Synagoge und das „Wegbringen“ der Bewohner erlebt hat und den dies alles bis heute verfolgt.  Die Wein- und Kulturbotschafterin Heike Kinkel aus Waldhilbersheim hat diese Begebenheit mit Renate Bodtländer und Wolfgang Fleißner in ein Puppentheaterstück transformiert, das uns nachdenken lässt über unser eigenes Verhalten heute angesichts von Nationalsozialismus-Verharmlosung, Hass und Hetze. 

Carolin Manns vom Studienzentrum Laufersweiler recherchiert seit über einem Jahr die Ereignisse der Reichspogromnacht und hat dabei zutiefst erschreckende Ereignisse zutage gefördert. Das Dorf der Stabpuppen und seiner Akteure steht also stellvertretend für jedes andere Dorf mit jüdischen Bewohnern.  Mehr als 80 Personen fanden alleine in rheinland-pfälzischen Dörfern und Städten den Tod – dies alles wurde jahrzehntelang verharmlost, verdrängt, vergessen und verschwiegen. 

Im Anschluss an das Stück können die Besucher in das frühere Wohnhaus der benachbarten jüdischen Familie Joseph gehen und dort Zeitzeugenberichte des Überlebenden Heinz (Henry) Joseph über die Angriffe gegenüber seiner Familie anhören. Die heutigen Besitzer Stephan öffnen bereitwillig ihre Türen für ein „Denkmal im Haus“. 

Synagoge Laufersweiler, Kirchgasse 6, 55487 Laufersweiler, 1.2.2025. 18:00 Uhr. Eintritt frei, um Spenden wird gebeten. 

 

Um Voranmeldung wird gebeten unter cmanns@synagoge-laufersweiler.de  oder Tel. 067625269