Bereits im Mittelalter befand sich in Bernkastel eine Synagoge, seit dem 17. Jahrhundert sind mehrere Betstuben verzeichnet.

1851/52 erbaute die jüdische Gemeinde eine neue Synagoge, deren Einweihung unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit begangen wurde.

Als im Juli 1880 in einer benachbarten Scheune Feuer gelegt wurde, griff dieses auf die Synagoge über und brannte diese fast vollständig nieder. Wichtige Teile der Inneneinrichtung, wie z.B. der Toraschrein mit den Torarollen, konnten gerettet werden. Unmittelbar folgten Bemühungen um den Wiederaufbau, sodass am Pessachfest 1882 die Synagoge erneut eingeweiht werden konnte.

Am Morgen des 10. November 1938 drang ein SA-Sturmtrupp in die Synagoge ein, verwüstete und plünderte das Gotteshaus. Da dieses im eng bebauten Ortskern gelegen war, wurde von einer Brandstiftung abgelassen. Im April 1939 wurde das Gebäude verkauft.

Es folgten mehrere Besitzerwechsel bis das Haus in den 1960er Jahren zu verfallen drohte.

1975 wurde die ehemalige Synagoge in Stand gesetzt und restauriert. Heute wird der Raum für Kulturveranstaltungen genutzt und hält Übernachtungsmöglichkeiten bereit.

Fotonachweis: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Synagogen Rheinland-Pfalz - Saarland Mainz (2005) S. 103.