Unterrichtseinheit_Vom Boykott zum Mord

Unterrichtseinheit „Vom Boykott zum Mord“

Die Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Hunsrücker von 1933 bis 1945

Diese Unterrichtseinheit thematisiert den Antisemitismus und seine Folgen im Rhein-Hunrück-Raum in der NS-Zeit. Anhand des Schicksals von Henry (Heinz) Joseph aus Laufersweiler und historischer Dokumente aus dem Hunsrück zeichnet die Unterrichtseinheit beispielhaft die Entwicklung von der Entrechtung bis zur planmäßigen Ermordung der Jüdinnen und Juden in Deutschland nach (Holocaust, Shoah).

Der Antisemitismus in Deutschland erhielt nach der Machtergreifung der NSDAP eine neue Qualität. Mit dem Aufruf zum Boykott jüdischer Läden, Arztpraxen und  Anwaltskanzleien begann die erste systematische Stufe des Antisemitismus, die staatliche Diskriminierung und Ausgrenzung. Die landesweiten Ereignisse während der Pogrome im November 1938 markieren die zweite Stufe, die systematische Verfolgung. Den grausamen Höhepunkt bildete die dritte Stufe, die massenhafte Ermordung jüdischer Menschen in Ghettos sowie in den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Diese stufenweise Entwicklung erfolgte nicht nur in den großen Städten, sondern auch in ländlichen Gebieten. Im Archiv der Synagoge Laufersweiler befinden sich zahlreiche Bild- und Textquellen, anhand derer sich diese stufenweise Entwicklung des Antisemitismus im Nationalsozialismus nachzeichnen lässt.

Hinweise für den Einsatz mit Schülerinnen und Schülern

Die Unterrichtseinheit lässt sich in den Arbeitsplan zum Thema „Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“ der Jahrgangsstufe 10 integrieren. Gleichzeitig werden auch die Inhalte des Lehrplans für das Fach Geschichte und Gesellschaftslehre (Sek.I) bedient. Die Unterrichtseinheit ist in drei Kapitel gegliedert, die jeweils als Doppelstunde vorgesehen sind.

Kapitel 1: Der Beginn der Entrechtung
Kapitel 2: Verfolgung, Zerstörung, Mord
Kapitel 3: Vom Pogrom zum Völkermord

Als Einstiegsimpuls dient jeweils ein 5-7-minütiges Video. Daran schließen sich Arbeitsaufträge und Vertiefungsmaterialien an. Die Schülerinnen und Schüler werden schrittweise durch die Kapitel geleitet und bearbeiten diese eigenständig und rein digital. Ein Ausdruck der Materialien ist nicht notwendig. Die Unterrichtseinheit kann als Reihe mit drei aufeinander aufbauenden Kapiteln genutzt werden. Der Einsatz einzelner Kapitel ist ebenfalls möglich.

Technische Voraussetzungen:

  • Internetfähiges Endgerät
  • App zum Abspielen von Videos
  • PDF-Reader

Die Arbeitsblätter können digital ausgefüllt, abgespeichert und bei Bedarf an die Lehrkräfte gesandt oder auf schuleigenen Lernplattformen hochgeladen werden. Auch wenn die Einheit eigenständig durchgearbeitet werden kann, empfehlen wir trotzdem eine Diskussion schwieriger Themen in der Lerngruppe.

Ergänzendes Material zur Unterrichtseinheit und zu Schicksalen Hunsrücker Juden während der NS-Zeit und dem Landjudentum im Rhein-Hunsrück-Raum finden Sie

  • in unserer virtuellen Ausstellung „Erwachet aus dem langen Schlafe“
  • in der Broschüre über Heinz Joseph aus Laufersweiler (Teil 1 und Teil 2)
  • im Interview von Henry (Heinz) Joseph für die Shoah Foundation (1996), in dem er über seine Deportation aus Luxemburg im Jahre 1941 erzählt (Englisch, 2:45 Min.)
  • in der ehemaligen Synagoge in Laufersweiler. Gruppenbesuche, Studientage oder Projekte mit Themenabsprache sind jederzeit möglich. Entsprechende Medien (I-Pads, Laptops, Kameras, PC-Arbeitsplätze, Quiz zum Judentum, Internetpräsentationen) stehen zusätzlich zur permanenten Ausstellung bereit, ebenso anfassbare Objekte zur jüdischen Religion. 

Um die Unterrichtseinheit zu starten, kopieren Sie Ihren Schülerinnen und Schülern folgende Links:

Kapitel 1: https://www.synagoge-laufersweiler.de/de/digitale-unterrichtseinheit-kapitel-1
Kapitel 2: https://www.synagoge-laufersweiler.de/de/digitale-unterrichtseinheit-kapitel-2
Kapitel 3: https://www.synagoge-laufersweiler.de/de/digitale-unterrichtseinheit-kapitel-3

 

Bei Anmeldung und Fragen wenden Sie sich gerne an: synagoge-laufersweiler@vodafone.de

Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung!