Fernsehaufnahmen in Simmern, Laufersweiler und Steinbach am Glan
SWR 3 (TV) und Hessischer Rundfunk (TV) in Simmern und Laufersweiler
Das Foto vom 3.11.2020 zeigt deutlich die renovierten Dachfirste und Außenfassaden der Synagoge, finanziert von der Gemeinde, dem Dorferneuerungsprogramm, dem Programm LandKULTUR des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BULE) und dem Förderkreis.
Der Südwestrundfunk plant für den Januar 2021 anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ einen längeren Film über das Landjudentum. Im Mittelpunkt des Interesses stand lange nur das städtische Judentum und anlässlich des Welterbeantrages auch die jüdischen Zentren in den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz. Redakteur Andreas Berg hat eingehend die besondere Lebensform von Juden in den kleinen Dörfern erforscht und zuletzt einen lesenswerten Roman „Sommer 1934 oder wie der Führer mir meine erste Liebe ausspannte“ veröffentlicht. Der Schauplatz des Romans ist die Gegend um den kleinen Ort Steinbach am Glan, ebenso wie Laufersweiler ein Ort mit einem großen jüdischen Bevölkerungsanteil.
Berg nahm seine Recherchen zum Anlass, in Laufersweiler einen ausführlichen filmischen Rundgang mit Carolin Manns und Christof Pies entlang der Stationen des Erinnerungsensembles zu unternehmen. Leider mussten die Begegnungen mit Schülern der IGS Kastellaun und auch ein typisch jüdisches Schales-Essen wegen der gerade neuen Corona-Maßnahmen ausfallen. Die Köchin Erika Stephan im Haus der ehemaligen Matzenbäckerei Joseph in der Kirchgasse war ebenso wie der Leistungskurs Geschichte von Frau Klumb und die Fernsehleute enttäuscht, dass Frau Stephan ihre auch in Brasilien bekannten Kochkünste nicht anbringen konnte.
Zweiter Drehort war dann Steinbach, wo das TV-Team das örtliche Jüdische Museum, die ehemalige Synagoge und den kulturhistorisch äußerst interessanten Friedhof ins rechte Licht rückte. Carolin Mann und Christof Pies stellten auch hier die Verbindung zwischen den Schauplätzen des Landjudentums im Hunsrück und in der Westpfalz her und konnten die vielen Gemeinsamkeiten zwischen beiden Landschaften benennen.
Der Hessische Rundfunk drehte wenige Tage später einen Film über Antijudaismus und Antisemitismus und kam nach einem Drehtag in Oberwesel und Bacharach in die Ausstellung im Hunsrück-Museum in Simmern, um dort die Statue des „gemarterten Guten Werner“ zu filmen (Siehe auch Galerie). Die Moderatorin war entsetzt über die hasserfüllte Ausdruckskraft und Botschaft der in Oberwesel aufbewahrten Figur und die ungeheuerlichen Folgen dieser Ritualmordlüge bis auf den heutigen Tag.
Auch hierzu liegt nun seit Mitte November eine umfangreiche Recherche von Dr. Walter Karbach aus Oberwesel vor, die den Mythos des „Hl. Werner“ endgültig entzaubert.